FRAUENLADEN

Bildungs- und Kompetenzzentrum für Frauen

Bildungsangebot für Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, das Alter spielt keine Rolle

Es ist nie zu spät, einen Neuanfang zu wagen!

Auf welche Prüfungen kann ich mich im Frauenladen vorbereiten?

• Berufsbildungsreife BBR
• erweiterte Berufsbildungsreife eBBR
• Mittlerer Schulabschluss MSA

Wie kann ich mich zum Kurs anmelden?

• Kommen Sie zu unserer nächsten Info-Veranstaltung!
• Anrufen! Termin vereinbaren!

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

• wohnhaft in Berlin
• allgemeine gesetzliche Schulpflicht ist erfüllt
• ausreichende Deutsch-Kenntnisse

Wie funktioniert die Kursaufnahme?

• Schritt 1: Besuch unserer Infoveranstaltung
• Schritt 2: Einstufungstest
• Schritt 3: Beratungsgespräch

Was sind die Kursinhalte?

Unterricht

Vorbereitung auf den Erwerb des Schulabschlusses im Rahmen einer Nichtschülerprüfung. Das Wissen wird nur in prüfungsrelevanten Fächern von erfahrenen Lehrkräften vermittelt.

Die Fächer sind: Deutsch, Mathematik, Englisch, politische Bildung, Biologie und Geographie.

weitere Angebote:

• Projektarbeit: Gleichstellung, Chancen, Gesundheit, Soziale Kulturarbeit, u.a.
• Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe, Lernzeit
• Exkursionen, externe fächerbezogene Workshops
• Berufsorientierung: Berufsfindung / Berufsperspektiven
• Potenzialentwicklung und Kompetenzerweiterung

Welche Unterstützung bekomme ich noch?

• Sozialpädagogische Begleitung
• Einzeln- und Gruppenangebote für Motivationsstärkung, Krisenbewältigung und Problemlösung. Kursabbruchsprävention durch Vermittlung von Lernstrategien sowie Techniken zur Entspannung und Stressbewältigung.

Gibt es Kinderbetreuung vor Ort?

Die Kinderbetreuung vor Ort ist nicht möglich. Durch die Kursteilnahme besteht ein Anspruch auf einen Kita-/Hort-Platz.

Wie hoch ist die Erfolgsquote im Frauenladen?

Alle TLN, die regelmäßig zum Unterricht kommen, kontinuierlich lernen und an allen Teilen der Prüfung teilnehmen, bestehen die Prüfung und erhalten den Abschluss.

Was sagen die Teilnehmerinnen über die Kurse im Frauenladen?

Auszüge aus den Interviews mit ehemaligen Teilnehmerinnen:

„Ich möchte sagen, dass ich sehr dankbar bin, dass ich dieses Projekt gefunden habe. Ich kann allen empfehlen hierher zu kommen, wer Probleme mit der Schule hat. Die notwendige Unterstützung ist hier da, aber man muss schon selbst die Verantwortung übernehmen und sich selbst helfen. Danke, auch für diese Erkenntnis.“ (IP 06)

„In so einem Schulprojekt ist die Soziale Arbeit mit die größte Arbeit, dass man dem Menschen zuhört und hilft, die persönliche Situation berücksichtigt, ich war so verschlossen durch die schlechte Erfahrungen aus der Schule, hier hat man mir geholfen das zu überwinden und ermöglicht wieder zu lernen, sicher es geht schon ums Lernen und den Abschluss, aber meiner Meinung nach der Teil „Sozialarbeit“ ist wichtiger, das ist das, was an der Schule gefehlt hat, sonst hätte es ja dort schon geklappt.“ (IP 02)

„Es ist großartig, dass es das Projekt gibt, dass man die Chance bekommt, sich zu bilden und den Schulabschluss nachzuholen. In vielen Ländern gibt es diese Möglichkeiten nicht. Alle hier sind sehr motivierend und sagen: „wenn du das willst, dann schaffst du das auch, du schaffst das.“ Und das stimmt auch. Egal wie alt oder wie jung man ist, sollte man mit Respekt hierherkommen und diese Chance zu schätzen wissen. Es ist wie ein kleines großes Geschenk.“ (IP04)

„Die Teilnahme in dem Kurs hat meiner… mich in meinem psychischen Heilungsprozess sehr bereichert. Sie haben dazu beigetragen, dass ich meine Scheu und meine Angst nach und nach verloren habe. Dass ich doch in der Lage bin mit Menschen in einem Raum zu sein und da zu arbeiten, dass ich in der Gruppe sein kann, mich da integrieren und einbringen kann, dass ich Teamfähig sein kann, dass hätte ich nicht gedacht. Danke“ (IP 05)

„Die TLN bekommen eine Stimme, dürfen sich beschweren und danach passiert auch was, es wird geklärt, ohne dass irgendjemand bevorzugt wird, also nicht einfach ein Gespräch bla bla sondern eine echte Auseinandersetzung mit der Sache. Sie erklärt auch wenn man in Unrecht ist oder, wenn eben keiner hat Recht oder Unrecht, die verschiedenen Sichtweisen von den Beteiligten werden gesehen. Sympathie zu den Lehrkräften und den Sozialpädagogen ist der entscheidende Faktor. Sonst ist es wie auf der normalen Schule. Man kann wirklich nur gut lernen und gerne irgendwo hingehen, wenn man sich verstanden fühlt und gemocht wird.“ (IP 08)

„Das Projekt liegt mir sehr am Herzen. Man sollte diese Hilfe, die man hier bekommt, sehr wertschätzen.

Das Problem in der Gesellschaft ist, dass man eigentlich nicht wirklich Hilfe bekommt. Jeder sagt zu dir: verlasse die Gang, geht da nicht hin, hänge nicht mit diesen Leuten ab, die tun dir nicht gut, mach was aus deinem Leben, geh einen anderen Weg. Aber weißt du was? Du bist 11 Jahre alt oder 12. Wo willst denn dann hingehen? Deine Mutter ist in der Gang, dein Vater ist in der Gang, alle Menschen die du kennst sind in der Gang. Du wohnst in so einem Viertel mit Gangs. Ja, das ist die Frage. Jeder sagt: mach was, aber keiner sagt dir wie!“ (IP 10)

„Dieses Projekt hat mir wieder das gegeben, was ich verloren habe. Die Leute hier als fremde Personen haben mir gezeigt, dass ich als Mensch ernst genommen werden kann, dass ich etwas wert bin. Die abw hat meine Zukunft bunt gemacht, ich habe nicht mehr die schwarz-weißen Tage, wo ich hoffnungslos und verzweifelt herumgelaufen bin. Hier hatte ich Ansprechpartnerinnen, Bezugspersonen. Sie wurden zum Vorbild für mich. Ich dachte oft: schau doch wie stolz sie sind, freundlich, höflich, gepflegt, gebildet. Das will ich auch, ich will mit Respekt behandelt werden. Ich kann jetzt meine Zukunft machen, wie ich will, nicht wie andere es wollen. Sie haben an mich geglaubt, mich gekannt, bevor ich wusste, wer ich bin. Sie wussten das schon und dann haben sie mir gezeigt, wer ich bin. Die Unterstützung, ich hatte eine Last aber da waren Menschen, die mich erfolgreich sehen wollten. Ich möchte einfach Danke sagen, dass ich hier sein dürfte.“ (IP11)